Samstag, 30. Juni 2012

Canberra

Canberra, die Hauptstadt Australiens. Was kennt man so von Hauptstädten: repräsentative Bauten - vorhanden; geschäftiges Treiben - ja; wenige und teure Parkplätze - definitiv; eine aufregende Stadt mit viel Kultur und Geschichte - definitiv nicht. Canberra ist einfach nur eine moderne, aber nicht aufregende, historische oder kulturelle Stadt. Entstanden ist sie eher aus der Not heraus, dass man eine Hauptstadt irgendwo zwischen Sidney und Melbourne gebraucht hat. Eine dieser beiden Städten konnte wegen betehender Rivalitäten zwischen den Bundesstaaten und Städten nicht gewählt werden ... und dann kommt sowas bei raus. Eine Stadt, die komplett auf dem Reißbrett konstruiert wurde, was man an ihrer Geometrie im Stadtbild, Verkehrsführung und Weitläufigkeit bemerkt. Aber wir wollen das Bild mal nicht zu schwarz malen. Für einen Abstecher von etwa 2 Tagen lohnt es schon sich Canberra anzuschauen. Bevor wir uns entsccheiden konnten, ob wir im Auto schlafen oder uns eine Unterkunft suchen, standen wir schon vor einem YHA-Hostel und wurden wie von Geisterhand hineingezogen. Soviel zu Entscheidungen treffen. Dafür konnten wir mal wieder eine Nacht in einem richtigen Bett verbringen. Den restlichen Tag haben wir damit zugrebracht, das Parlament und seinem Umgebung zu besichtigen. Das Parlament ist ein moderner Bau, von vielen Grünanlagen, Denkmälern und anderen alten Gebäuden umgeben. Darin befindet sich ein Gallerie mit allerlei historischen Gemälden, Planungsskizzen von Canberra und historischen Dokumenten, darunter sogar ein Original der "Magna Carta". Also schon ganz interessant. Als zweites kann man sich das australische Nationalmuseum ansehen, was auch mehrere Stunden in Anspruch nimmt. Neben der jüngsten australischen Geschichte und der Kolonialzeit umfasst es auch eine umfangreiche Austellung über die Ureinwohner, die Aborigenes. Die dritte Austellung, die wir besucht haben, was des Kriegerdenkmal. Daran schließt eine umfassende Austellung über alle Kriege an, in die Australien involviert war. Seit 1914 wurde eigentlich keiner ausgelassen; Australien mischt überall mit. Was aber auffällig ist, die Australier sind Trophäensammler. Wir haben unter anderem einen Haufen deutschen Kriegsgeräts gesehen, angefangen vom MG 08/15, welches von der Krieghoff Suhl mitkonstruiert und gebaut wurde, über Helme und Uniformen, zu VW-Kübelwagen und sogar einer BMW R12! Alles in allem sehr interessant, aber auch ganz schön beklemmend.

Nach etwa anderhalb Tagen haben wir dann die Stadt verlassen und sind nach Sidney aufgebrochen. In Wollongong, 60 km vor Sidney haben wir dann noch eine Nacht auf dem Campingplatz verbracht und sind dann am 23.06. nach Sidney.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen