Montag, 9. Juli 2012

Sydney

Von Canberra über Wollongong nach Sydney …... und noch immer im Back Packer

Nach der Museumstour in Canberra sind wir, natürlich wie immer, zu spät gestartet und waren erst bei Dunkelheit in Wollongong, unserem ersten Etappenziel. Durch puren Zufall haben wir dann aber noch einen Caravanpark gefunden. Das Schlafen im Auto, einfach irgend wo wäre ja kein Problem, aber es geht Nachts oft unter 0° C und wenn wir keinen Strom haben, dann ist es A...kalt in der Karre.
Am nächsten morgen gings auf nach Sydney, ins Hostel YHA, mal wieder ein richtiges Bett.
Etwa eine Zugstunde vor dem Stadtzentrum haben wir das Auto abgestellt, denn in der Innenstadt ist das parken unmöglich. Von dort sind wir die Georg Street runter zur Harbour Bridge und zur Oper, beide sind auf dicht bei einander, beide sind gigantisch, aber die Harbour Bridge ist doch interessanter, stellt sie doch ein riesiges Stück Handwerkskunst des vorigen Jahrhunderts dar. Wir haben auch den Südturm bestiegen und konnten die Entstehung der Brücke in einem Dokumentarfilm nach verfolgen und den besonderen Augenblick erleben, als das Mittelstück damals eingesetzt wurde und auf den Zentimeter gepasst hat und das bei einer Länge von über 550 m.

Na und dann waren wir auch in den Rocks, dem Rest der historischen Altstadt von Sydney. In den 60er Jahren sollte das alles abgerissen werden und es sollten schöne Büros entstehen. Ein paar Aktivisten ist es zu verdanken, dass das nicht geschah, denn sie haben mit einer Art Hausbesetzungen diesen Plan vereitelt. Heute sind alle glücklich darüber und Politiker rühmen sich, das schon immer so gewollt zu haben.




Heute stellt dieser Suburb( Stadtbezirk) neben der Harbour Bridge und der Oper ein Stück Sydneys Identität dar. Ja, aber wenn man die Menschen in dieser Stadt so beobachtet, stellt man fest, dass sie sehr stark asiatisch geprägt ist. So haben auch die Aussies ihre Türken, nur mit dem Unterschied, dass die sich alle Mühe geben sich in das bestehende System zu integrieren. Zwar umfasst Chinatown nur 3-4 Straßenblocks, aber sie sind überall und sind auch ein Teil der Identität geworden.
Nun kennen wir die offiziellen Zahlen nicht, aber Kriminalität oder Sozialbetrug scheint es hier weniger zu geben.
Sydney ist in seiner Flächenausdehnung größer als Paris, hat aber nicht mehr Einwohner als Berlin. Der am weitesten entfernte Stadtbezirk ist 90 Kilometer von Zentrum entfernt. Und das macht auch das ganze Land so unberechenbar groß. Auf der Karte nur ein paar Zentimeter, nur eben mal kurz um die Ecke und dann bist du ein paar Tage unterwegs.
Aber zurück zur Stadt. Für uns der kulturelle Höhepunkt, mit Sacko und Krawatte in die Oper, zum 23. internationalen Musikfestival. Die große Konzerthalle ein Hammer, für 2600 Gäste und nun kommt der eigentliche Hammer, ein komplettes Abbild des großen Musiksaals der Philharmonie in Berlin, nur etwas größer. Stellt sich die Frage, welches Konzerthaus gab es zu erst, wer ist Huhn und wer Ei?
Noch kurz zur Architektur. Die Oper ist natürlich ein architektonisches Highlight, von außen, aber innen eben nur ein Betonbau und das verfolgt einen auf Schritt und Tritt.


Was lobe ich mir da unsere Opernhäuser in Berlin, ausgenommen die Deutsche Oper.




Doch wieder zurück zur Realität, unser Kamel war avisiert und wir gleich los nach Port Kembla. Dort angekommen konnten wir es noch nicht sehen, aber spüren und dann die Enttäuschung. Keine Versicheung, keine australische Zulassung, letzteres nicht mal notwendig und wir kriegen das Auto nicht. Der Zoll, mit Sitz in Sydney, muß auch noch erst frei geben. Also wieder auf nach Sy. Das stellte sich aber als problemlos dar, total freundliche und hilfsbereite Beamte und nach einer Stunde wieder zurück nach Kembla, sind ja nur mal eben 100 Km.Dort angekommen haben wie eine Spedition beauftragt und nach einer Stunde rollte unser Kamel per Huckepack durchs Tor. Fahren durften wir die 300 m nicht.



 Dann haben wir geschlagene 2 Tage gebraucht jemanden zu finden, der sich mit unserer Situation, mit dem Carnet de Passage, auskannte und nun haben wir auch eine Versicherung.
Mittlerweile sind wir auch Mitglied im Australischen Automobilclub und im Falle einer Panne werden wir von jedem, „jedem Ort“ in Australien, abgeschleppt. Aber wir halten trotzdem durch.
Dann wieder zurück nach Sy und den Back Packer zurück geben und dann wollen wir nur einfach raus aus dieser Stadt, denn über Nacht kann man hier nicht stehen, kostet 200 Dollar.
Und wie der Zufall es will, finden wir noch im Dunkeln einen Caravanpark zum Übernachten. Und, als hätten wir den Zufall gepachtet, finden wir am nächsten Tag auf Anhieb eine VW Werkstatt, die Von Steve Müller um die Restarbeiten am Kamel zu machen, die ich in D nicht mehr geschafft habe.
Dieser Steve ist schon ein Kerl, eigene Werkstatt in Zweiter Generation, restauriert neben der Reparatur aller VW und Audi, alte Käfer und T 1 bis T4, fährt mit solch alten Teilen Beschleunigungsrennen auf heimischen Salzseen und ist Inhaber eines Weltrekordes in Guinnesbuch, Motorwechsel beim VW Käfer in 1.04 min.
Er hat uns dann einen ganz tollen Känguruh-Fänger geschenkt, haben wir ein bisschen verändert und schön geputzt und nun ist er wie neu, aus bruchfestem Alu und von Hannes per Hand gebürstet, also ein Unikat an einem Unikat.



 Den Nachtstandplatz gabs gratis in seinem Garten, hatten Strom und Wasser, Dusche in der Werkstatt. An einem Abend sind wir nicht rechtzeitig fertig geworden, da hat er uns die Schlüssel gegeben und wir haben dann auch gleich dort übernachtet.
Dann haben wir noch einen Abstecher nach Sydney gemacht um noch ein paar tolle Fotos mit dem Kamel in Sydney zu haben, aber alles ist so zugebaut und wenn du einen Platz hast, dann kommt sofort ein Aufpasser und scheucht dich weg.
Wie auch immer, wir waren hier und es war sehr schön.




1 Kommentar:

  1. Hier das Weltrekord-Video von Steve Müller- coole Sache das...
    http://www.youtube.com/watch?v=gKF6dcKjLJo

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