Sonntag, 28. Oktober 2012

Von Broken Hill nach Coober Pedy


Zuerst geht es wieder nur diese triste Straße entlang. Noch eben schnell die letzten Tomaten und Bananen essen, denn gleich kommt eine Fruchtfliegen-Grenze. Das bedeutet, dass man in ein Gebiet kommt, in dem es keine ( noch nicht ) Fruchtfliegen gibt und so lassen sie da niemanden mit Obst oder Gemüse einreisen. Die einzige brauchbare Alternative ist, alles aufessen!!!
Dann nach Peterborough wird es dünner mit der Vegetation. Fast nur noch vertrocknetes Gras und Weite.
Eigentlich ist es kaum zu glauben. Da denkst du, du wärst schon wieder mitten im Nichts und dann ist da eine ganz tolle Galerie. Bud Stephenson und seine Frau sind aus Adelaide hierher gezogen und genießen das Leben. Die Galerie ist natürlich große Klasse und auf jeden Fall einen Besuch wert.





Die beiden haben ein altes, an der alten Bahnstrecke „ The old Ghan“ nach Darwin, gelegenes
Hotel umfunktioniet und das mit Erfolg.
Der alte Thresen ist noch gut zu erkennen, nur dass hier niemand mehr übernachtet.

Von dort ging es weiter in Richtung Hawker und den Flinders Ranges.
Manchmal kann man dort ein paar alte Schrotthaufen stehen sehen.

So ungefähr 10 Km vor Hawker sind die Yourambulla Caves, ein alter ritueller Ort der Aborigines.


Hier haben die Aborigines ihre Riten vollzogen und waren glücklich damit.



Mehr als 50.000 Jahre haben sie hier ihre Kultur gepflegt, haben nach ihren alten Regeln und
im Einklang mit der Natur, recht friedlich mit einander gelebt.
Bis Ende der 1780er Jahre der weiße Mann kam.
In weniger als 80 Jahren hat er alles zerstört, die Menschen von ihren angestammten Gebieten verjagt, sich ihr Land und ihre Bodenschätze angeeignet. Noch heute schauen die meisten geringschätzig auf die Ureinwohner herab.
Was ihnen als vermeintlicher Ausweg blieb sind Alkohol und Drogen und nur wenige sehen eine Chance für ein neues Leben.

Über 50.000 Jahre konnten sie diesen Ausblick genießen.

Sicher können sie das heute noch, aber die damit verbundenen Gedanken und Geschichten kennen nur noch wenige.
Auf dem Weg in die Flinders Ranges kann man neben der herrlichen Natur auch ziemlich skurrile
Dinge entdecken. Hier fand ich den bis jetzt am lustigsten Briefkasten.

In den Ranges gibt es sehr schöne Wanderruten von einfachem Schwierigkeitsgrad bis ziemlich anspruchsvoll.

Nach meiner Ankunft habe ich zunächst einen recht kurzen, aber doch recht schwierigen Weg gewählt. Am nächsten Tag ging es dann schon richtig zur Sache.
Die Route ist insgesamt 14 Km lang, sieben hin und sieben zurück.
Auf dieser Strecke sind aber 900 Höhenmeter zu bewaältigen.
Das wäre alles gernicht so schlimm, wenn die nicht am Ende auf den letzten 2,4 Km nach oben wären. So sind die letzten Kilometer rauf und die ersten runter mehr klettern als wandern.


Der Weg wäre dann auch bloß halb so schwierig gewesen, wenn da nicht überall diese fürchterlich gefährlichen Drachen gewesen wäre. Aber Dank meines Siegfried-Schwertes konnte ich sie alle besiegen.



Dann endlich oben angekommen, hat die grandiose Aussicht für alles entschädigt.


Aber auch der schönste Ausblick geht einmal zu Ende, denn wer will schon da oben übernachten.

Am nächsten Tag ging es weiter in Richtung Coober Pedy.
Es kam dann auch bald der Punkt, an dem die Straße aufhört und die Schotterpiste anfängt.

In dem Hotel,in Parachilna, habe ich dann am Abend auch gegessen
und war nicht wenig überrascht dort eine deutsche Bedienung zu treffen.
Der kleine kostenlose Campingplatz hatte sogar eine Dusche und so war der Tag dann auch glücklich zu Ende


Was dann kam war schon richtig Wüste und wer da meint, da kann nichts mehr wachsen,
hier der Beweis, sogar recht bunt. Da muss es nur einmal regnen und die Blüte beginnt.


Aber wer hätte das nicht schon immer gewusst, ich habe noch ein ausbaufähiges tolles Haus gefunden und mal sehen, ob ich jemandin finde, die hier mit mir leben möchte.

Und wie schon vorher auf dem Weg nach Singleton so lebt auch hier ein etwas ausgefallener Künstler.
Zumindest wäre ich nicht der einzige schräge Vogel hier, denn die Einsamkeit lockt alle möglichen Typen an.



Aber es ist sehr schön anzusehen und lockert die triste Fahrt durch die Desert ein wenig auf.
Allerdings gibt es noch schönere Orte zu sehen, viel attraktiver.


Wer hätte vorher gedacht, mitten in der Wüste ein Bad nehmen zu können.


Da nimmt man sogar die vielen Mückenstiche in Kauf, denn wo in der Wärme Wasser ist,
da sind auch Moskitos, leider.
Aber der Aufenthalt ist kurz und die Wüste hat mich wieder.

Es ist garantiert das erste Mal, mein Kamel an einem Salzsee.

Leider war er nicht ausgetrocknet und beim bloßen Versuch ihn zu betreten wurden die Schuhe nass.
Zu anderen Zeiten, nach extremer Trockenheit, werden hier Beschleunigungsrennen gefahren.

Und immer wieder begegner wir Relikten der alten Ghan Eisenbahn.

 Im Hintergrund sieht man den Rest des alten Bahnhofs.


 Und dieser kleine See ist der Rest des alten Wasserreservoirs, aus dem in den Hohen Behältern das Wasser für die Loks aufbereitet wurde.


In William Creek wurde noch schnell getankt und dann weiter nach Coober Pedy.

Und ihr lest richtig. Es geht noch teurer, 2.24 Dollar der Liter Diesel.
Also, nichts wie weg hier.


Doch dann kam der Punkt, wo ich dachte, wärst du bloß noch ein bisschen geblieben.

Das Dümmste war, Peng!!!! einer der neuen Reifen, gerade mal 4.000 Km gelaufen, war hinüber.
Danach passierte dann eine der schlimmsten Pannen in der Wüste. Das Kamel kochte und ich musste alle 20-30 Km anhalten, Wasser nachfüllen und entlüften. Wahrscheinlich hat der Kopf einen weg und ich mss schleunigst in eine Werkstatt.

In Coober Pedy angekommen war es dann später Abend und dunkel.
Hab es gerade noch in einen Caravanpark geschafft, duschen, entspannen und morgen sehen wir weiter.
Als ich erst mal meinen Reifen reparieren lassen wollte, konnte ich feststellen, das Peter aus Deutschland hier seinen Reifenservice hat und auch gleich eine Idee wegen meinem Motor.
Für ein schönes Foto war die ganze Crew schnell zu haben.


Bei Vince in der Werkstatt konnten wir aber nicht wirklich was machen, denn VW ist doch etwas anders als die Kisten, die hier laufen und so bleibt mir nichts anderes übrig, als zurück zu Martin nach Tuncurry, denn er hat einen Zylinderkopf für mich.
Aber etwas hat der Aufenthalt hier auch gebracht, denn ich habe beim noodling, so nennt man es, wenn man die Haufen der Digger noch mal durchsucht, ein paar kleine, zwar nicht wertvolle, Opalstückchen gefunden.
In einem Underground-Restaurant habe ich dann einen Serben getroffen, der hier eine Mine und entsprechende Technik hat. Er hat mir zugesichert, dass ich, wenn ich in ca.6 Monaten zurück komme, ich mit ihm zusammen in der Mine arbeiten kann. Mal sehen, was da für mich abfällt.
Aber nun ab nach Tuncurry.
Auf der Straße fährt es sich natürlich besser und wenn ich morgens um 6 Uhr los fahre, dann ist es auch noch einigermaßen kühl, so dass ich bis zum nächsten auffüllen auch schon 100 Km weit komme. Und so scheinen die 2.000 Km gar nicht so weit zu sein.
Zwischendurch sieht man dann immer wieder mal ein Stück Frühling.

Aber wer vorher rechnet muss meistens zweimal rechnen.
620 Km vor Tuncurry ist Sense, geht nichts mehr und Martin macht schon den Hänger fertig und dann geht es Huckepack in die Werkstatt.
Nun hatte ich ein wenig Zeit und habe nach einem neuen Motor gesucht und auch gefunden.

Damit bin ich nicht mehr der Langsamste, so wie jetzt.
So hält diese Reise doch immer wieder Überraschungen bereit und ich muss jedes mal neu feststellen, nicht ein Ort, sondern der Weg ist das Ziel.
Und wenn man dann nette und hilfsbereite Menschen findet, dann wird alles wieder gut.


Und ist es auch manchmal lästig, diese ewige geschraube, aber ich stelle fest, dass ich geduldiger werde und langsam aber sicher lerne, mit dem realen Umstand, auch wenn er nicht gerade positiv ist, besser umzugehen. Ist doch was, oder ?
Und wenn ich mich recht besinne, wollte ich doch auch zu mir zurück finden.


Sonntag, 21. Oktober 2012

Von Hill End nach Broken Hill


Eigentlich wollte ich dem Post den Titel „Nichts“ geben, aber dann dachte ich, dass noch einsamere Strecken kommen werden, wo wirklich nichts ist.
Also, ich sag mal  „wenig“
Aber da lacht einen schon das Herz, wenn man diese tollen Tracks sieht.
Teilweise bis zu 1000 PS stark und auf 9 bis 12 Achsen und mehr fahren die dann auch schon mal 100 Tonnen durch die Welt.
Im Fahrerhaus ein toller Komfort und Instrumentenanzeigen wie im Cocpit eines Jets.
Wenn du einsteigen willst, drüchst du die Betätigung und die Treppe fährt aus. Fehlt nur noch der rote Teppich.

Die Fahrt von Hill End bis Peterborough führt durch eine Gegend, die ziemlich langweilig ist.
Die Straße führt meist nur gerade aus, ob nach vorn oder nach hinten, nur gerade.

Aber dann gabs doch noch etwas Abwechslung.
In Cobar machten wir gerade mal Kaffeepause, da gesellte sich eine Reporterin der Regionalen Zeitung zu uns. Sie wollte vieles über unsere Tour wissen und meinte, das gäbe einen schönen Artikel in ihrer Zeitung.
Weiter ging es dann nach Wilkania. Ein Nest, in dem möchte man nicht begraben sein.
Dort haben wir im Pub 2 Typen von einer Kupfermine getroffen. Sie haben uns zum nächsten Tag in die dortige Kupfermine eingeladen.

Naja, viel zu sehen gab es ja nicht. 

Das Erz wird dort unter Tage in 1200 m Tiefe abgebaut. 

Es gibt ne Menge riesiger Maschinen und das wars dann auch schon.
Hier geht es ab in die Tiefe, 1200 m im Kreis runter. Nur schade, dass man da nicht mal rein konnte.

 Weiter ging es dann bis nach Broken Hill. Von weitem sieht man schon die riesige Halde der Silber Mine.

Sie ist die ertragreichste und am längsten betriebene Silbermine der Welt.
Für mich war wichtiger, dass das linke Radlager hinten den Geist aufgegeben hat und gewechselt werden musste. Einen kompletten gebrauchten Lagerbock hatte ich dabei und habe im Ort noch einen Satz Lager für die rechte Seite bestellt. Also alles auseinander und wechseln. Die rechte Seite auch gleich, dann geht es schneller wenn die Lager kommen.

 Sie kamen auch 2 Tage später, aber eines hatten die Typen falsch bestellt und das war nur in Sydney verfügbar. $ Tage warten.
Es ist schon nicht einfach in so einem großen Land, wo die Infrastruktur sehr begrenzt ist.
Aber wie es im Leben halt so ist, ich hatte mal wieder richtig Glück, denn ich habe wieder eine Werkstatt gefunden, wo ich selbst reparieren konnte. 
Die kleinbe Werkstatt wird von Randall und seiner Frau Pouline geführt und die beiden werden von ihrem Mechaniker Jim kräftig unterstützt. Sie sind mir ihrer Werkstatt noch nicht reich geworden, aber sie sind sehr hilfsbereit und beliebt bei den Leuten. Und auch ich möchte mich für die liebevolle Unterstützung recht herzlich bedanken.

Und das Warten ist dann auch nicht so frustrierend, denn es gibt immer was zu tun.
Alles in allem war es ein langweiliger Abschnitt meiner Reise und zu guter letzt doch noch gelungen.
     !!!!!Achtung!!!!!
Bei der Gelegenheit muss ich euch warnen. Solltet ihr mal nach Australien reisen und euch dort mit einem neuen Telefonanbieter versorgen, der Beste und damit macht er auch noch Werbung, ist Vodafone, allerdings ist er ,vielleicht, der Beste unter den Schlechtesten.
Gut fährt man mit Telstra, ist für AU die erste Wahl, dann kommt Optus und dann nichts brauchbares mehr.
Also aufgepasst!!!!!