Freitag, 28. September 2012

Von den Blue Mountains nach Hill End






Der Aufbruch von den Blue Mountains nach Dubbo machte uns doppelt glücklich. Zum Einen läuft unser Kamel recht gut und zum Anderen wartet vielleicht etwas Gold auf uns. Also nichts wie los nach Bathurst, dort übernachtet und dann auf nach Sofala, der alten Goldgräberstadt.

Auf dem Weg dorthin mußten wir erst noch einen Blauzungen...Dingsda von der Straße retten, den Namen habe ich vergessen, reiche ich jedoch nach, sobald ich ihn weis.
Hier die wkipedia_Auskunft:
Tannenzapfenechse (Tiliqua rugosa, frühere Bez. Trachydosaurus rugosus) ist ein im Süden und Westen Australiens recht häufig vorkommendes Reptil aus der Familie der Skinke. Andere Namen sind Tannenzapfenskink, Stutzechse, shingle back, bobtail lizard aufgrund ihres Aussehens oder auch sleepy lizard wegen ihrer geringen Fluchtneigung. Quelle: Wikipedia
 






Der Weg führt durch sanftes Hügelland und man kann sich kaum satt sehen. Ich muß immer an die ersten Siedler denken, wie sie voller Freude ihr Land in Besitz nahmen.

 












Die erste Flußdurhquerung hat unser Kamel ohne abzusaufen gut überstanden


Da war die Enttäuschung dann groß, als wir in einen Ort mit vielleicht 30 Einwohnern und zum Teil baufälligen Häusern ankamen.
Was in den 1880er Jahren noch 30 bis 35 Tausend Menschen beherbergt hat ist heute nur noch ein Fragment und man muss schon genauer hinschauen, wenn man von dem alten Glanz noch ertwas finden will.
Es hat dann auch nicht lange gedauert und wir saßen bei Ralf Müller im Cafe Sofala bei einem kühlen Drink und tauschten unsere Erlebnisse aus.
Ralf hat sich schon Anfang der 1980er Jahre nach hier verirrt und betreibt mit seiner australischen Frau dieses schöne Restaurant.
Und hier fanden wir einen Teil der alten Geschichte des Ortes.
Als in den 1850er Jahren der Goldrausch so richtig begann, war dieses Städtchen völlig überfüllt und überall wurde gegraben und natürlich auch gefunden. Und sobald der erste Laden eröffnet hatte kam auch die erste Bank hierher und dieses Gebäude sollte noch lange stehen und ist eventuell das Älteste aus dieser Zeit.

Es dauerte gar nicht lange und das Haus war zu klein und die Bank musste neu bauen. Dann war da irgend ein Laden drin und als die ersten Autos in den 1920er Jahren über die matschigen Straßen rollten wurde dort eine Autowerkstatt eingerichtet.
Das Haus steht unten im Ort, direkt am Fluss, am Ende einer großen Kurve. Und wenn dann die Freude trunkenen Goldgräber den Berg runter geprescht kamen, landeten nicht wenige wegen überhöhter Geschwindigkeit, nicht im Graben, sondern in der Autowerkstatt. Das war natürlich vortrefflich für den Umsatz.
Aber wie das mit dem Gold so ist, es will einfach nicht nachwachsen und so wurde eine Mine und Grabungsstelle nach der anderen geschlossen.
Übrig blieben 20 Häuser mit vielleicht 30 Einwohnern.
Da ist dann natürlich auch nicht mehr viel mir Auto reparieren zu machen und Ralf hat zugeschlagen und die Hütte gekauft und das Restaurant eröffnet. 





In der Woche ist nicht viel los,
aber an den Wochenenden geht natürlich die Post ab. Da kommen viele Leute und wollen die alte Stadt besichtigen, manche auch mit Hacke und Goldgräberpfanne bewaffnet, und wer keine hat kann sie sich dort kaufen.
Aber es ist nicht so einfach noch was zu finden. In den Bächen ist nicht viel und aufs Land kann man nicht, denn das ist mittlerweile alles privat und eingezäunt und überall weiden Rinder oder Schafe. So wandelt sich halt die Zeit. Und was früher völlig umgebuddelt war, hat sich jetzt die Natur wieder geholt.
Aber zurück zu Ralf Müller. Seit 1989 betreibt der „Köllsche Jung“ nun das Restaurant und hat jede
Woche von Donnerstag bis Sonntag geöffnet. An den Ruhetagen ist er dann sein eigener Handwerker und flickt die alte Klitsche so gut es geht.
Wenn ihr euch mal dorthin verirrt, dann haut nicht ab, ohne bei ihm eingekehrt zu sein.
Eine wichtige Sache hätte ich bald vergessen.
Tochter Rosi hat vor Jahren beim spielen, mitten im Ort einen ganz tollen Nugget gefunden.
Also, auf nach Sofala. Das Gold liegt auf der Straße.

Dann ging es weiter nach Hill End. Hier wurde in dieser Zeit eher das große Gold gefunden und der größte jemals gefundene Nugget natürlich hier. Mit einer Höhe von ca 1,5 m wog das Teil 630 Pfund.
So kann man sich auch aussorgen.

Wir wollten da auch nicht mit leeren Händen nach Hause kommen und haben kräftig gewaschen, aber außer ein paar Krümeln war nichts zu holen. Trotzdem hat es riesigen Spaß gemacht und ich würde es jederzeit gern wiederholen.


Hier in Hills End fanden wir ein ganz tolles Museum.


Der Besitzer, ein Privatmann, hat über Jahrzehnte alles aus der Goldgräberzeit zusammen geschafft was noch irgendwie existiert hat und somit ist eine der spektakulärsten Sammlungen dieser Art entstanden.
Höhepunkt des Besuches war ein Abstecher in die Goldmine, ca 30 m unter der Erdoberfläche. Wenn man sich dann ansieht, mit welchen Hilfsmitteln die Leute früher gearbeitet haben, da kann ich nur sagen; „HUT AB“ (und Gold rein). Naja, ein bisschen Spaß muss auch sein.


In diesen Minen wurden die Quarzadern augebeutet. Die gewonnenen Quarzsteine wurden, in mit großen, Dampf getriebenen, Mörsern zermahlen. Mittels Cyanid hat man dann das Gold extrahiert und eingeschmolzen. 


Von einer Mine weis ich, dass pro Tonne Quarz 3 Unzen Gold gewonnen wurden. Aber fragt mich nicht, ob das viel oder wenig ist.
An anderen Stellen haben die Goldsucher einfach den Boden an den Hängen durchsiebt.
Ein Überbleibsel aus dieser Zeit ist der Gold-Arch in einem solchen Canyon.

 Und wenn die Arbeit dann getan war gings mit der Kutsche ab in die Bar zum Table Dance.



Das Bild von der Stange und den Mädels ist abhanden gekommen. Schade!!!!!





Dieses Hotel im Ort ist so ziemlich das Einzige, was noch so richtig an die Goldgräberzeit erinnert und hat ganz sicher schon bessere Zeiten erlebt.


Dann haben wir dort im Campground noch übernachtet und eine tollen Mann kennen gelernt.
Ein Österreicher, ist der 2. Boss vom Caravan Park und hat schon ganz Australien bereist und uns
natürlich die besten Tipps gegeben. So haben wir noch lange am Feuer gesessen und über alle unsere Reisen geplauscht. Wenn ihr wüsstet, wie entspannend das ist!!!!wenn der Mond scheint, die Sterne funkeln, und wenn das Feuer knistert und knackt...... wir sind schon echte Glückspilze.


3 Kommentare:

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  2. Tannenzapfenechse (Tiliqua rugosa, frühere Bez. Trachydosaurus rugosus) ist ein im Süden und Westen Australiens recht häufig vorkommendes Reptil aus der Familie der Skinke. Andere Namen sind Tannenzapfenskink, Stutzechse, shingle back, bobtail lizard aufgrund ihres Aussehens oder auch sleepy lizard wegen ihrer geringen Fluchtneigung. Quelle: Wikipedia

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  3. Sehr schöner und interessanter Blog...das Reinschnuppern hat sich gelohnt !!

    Noch viel Spaß bei der Rundreise wünscht der Banker aus Kusel :o)

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