Montag, 3. Juni 2013

Der Weg nach Westen








Bevor ich in Port Augusta aufgebrochen bin, habe ich ein Fahrzeug aus Wien gesehen. Leider konnte ich die beiden Eigentümer Herbert und Monika nicht treffen. Aber es war schon toll, zu erfahren, dass auch noch andere ihr eigenes Fahrzeug nach Down Under bringen.


Dann sollte meine 2000 Km Tour nach Western Australia beginnen. Immer den Highway durch die Nullarbor Wüste entlang. Zuerst dachte ich, dass es eine sehr eintönige Strecke sei, habe dann aber viele interessante Dinge gesehen und erlebt.
Eigentlich war ich ein wenig enttäuscht darüber, keine preiswerte Möglichkeit gefunden zu haben, mein Kamel preiswert nach Deutschland zurück zu schaffen.
Es hat letztendlich nicht geholfen, aber ich habe an der Strecke einen Ozzi kennen gelernt, der mir bezüglich des Rücktransportes neue Hoffnungen geweckt hat. Bruce Braun, der Builder, hatte gute Ideen, wie man das Kamel in einem größeren Container von Darwin aus schicken könnte. Er meinte, dass Deutsche Firmen in Containern Maschinen für den Bergbau in den Erzminen hierher bringen und diese Container dann teilweise leer zurück nach D kämen. Leider konnten wir aber keinen einzigen Reeder Finden, der solche Fracht hatte und somit bleibt wieder nur der Rücktransport von Sydney aus.
Das ganze hatte aber den Vorteil, dass ich wiedermal einen Gefährten hatte und dabei auch gleich mein Englisch etwas verbessern konnte.
Die Straße führte die ganze Zeit durch ein Gebiet, in dem riesige Landwirtschaft betrieben wird.
Felder so weit das Auge reicht. Es wird meist Raps, Weizen, Gerste und Baumwolle angebaut.


Dann habe ich mal einen Farmer gefragt, wieviel Land er denn besäße und er meinte,
dass er 800 Acre ( Acker= 0.43 Hektar ) also rund 350 Hektar Anbaufläche.









Und er meinte aber auch, dass er keiner von den großen Farmern wäre, eher gehöre er zu den Kleineren. Da kann man mal sehen, was für
Größenverhätnisse hier herrschen.








In der Folge dessen, sieht man sehr viele dieser großen Speicheranlagen, kaum mehr Häuser als Teerofen, aber riesige Speicher.
Schließlich muss das ganze Getreide ja irgendwo bleiben.





Und egal wo man gerade in diesem trockenen Land unterwegs ist, diese hübschen Begleiter findet man überall, sie trotzen allen Launen
der Natur.






Dann kam wiedermal eine Frucht-Grenze. Die Grenze zwichen South Australa und Western Australia ist gleichzeitig die Grenze für die Fruchtfliege und die weis das natürlich auch und könnte sich vielleicht im Obst oder Gemüse der Reisenden verstecken. Ja, ihr habt richtig gelesen!! Und so darf man bein Grenzübertritt weder Obst noch Gemüse, nicht eimal Honig besitzen und wenn ja, dann ab in die Mülltonne, da kann die Fruchtfliege dann nicht raus und so soll es ja auch sein.
Ihr habt sicher schon die Ironie herausgelesen. So ein Blödsinn. Die kleinen Leute dürfen kein Gramm besitzen, aber die Tracks fahren das Zeug Tonnenweise hin und her. So zeigt sich wiedermal wie wichtig Regeln und wie wichtig die Beamten sind, welche diese kontrollieren und umsetzen.

Dann stellte sich heraus, dass mein Kamel wiedermal die Seuche hatte, nicht die der Fruchtfliege, sondern der Radnabe, die war nämlich hinten rechts gebrochen. Und so hieß es erstmal, den Schaden fest stellen und einen Stop an der Tanke einlegen.
Ich war noch mit der Suche nach einem geeigneten Platz beschäftigt, als es an meiner Tür klopfte.
Draußen stand eine unbekannte Frau und begrüßte mich mit meinem Namen und wie es mir ginge und wo denn mein Sohn sei. Ich war natürlich völlig platt, merkte aber schnell, was einem das Internet einbringen kann. Mein Syncro Kamel gehört hier in AU zu den VW Kombis und die Fahrer solcher Kombis haben eine Internetplattform, den "Kombiclub". Und da wurde mir klar, wie bekannt ich in AU bin, denn er hat über 10.000 Mitglieder. Das hat mir aber auch vor Augen geführt, dass ich überall sehr artig sein muss  :-).


Dann fing es an zu regnen und mir wurde der erste Teil meiner Wartezeit auf Ersatzteile angenehm.
Ich habe nämlich erstmal richtig ausgeschlafen.


Zwei Tage später bin ich mit halber Fahrt aber doch los, denn hier gab es nichts ausser Kaffee
für 6.50 und übliches Essen von der Tanke.
Und da musste ich feststellen, dass auch die Wüste überschwemmt war.





Naja, und dann, ihr könnt es auf dem Schild lesen,
fast 146 Km geradeaus
und dann dieses sch...öne Wetter.
Nun, ich habs überlebt.




Übers Internet habe ich in Norseman eine gute Werkstatt gefunden. Norseman, so hieß das Pferd, in dessen Huf sich ein Goldnugget dort an diesem Ort versteckt hatte und es hinken ließ. So wurde der Ort auf Norseman getauft und hat heute eine Gute Werkstatt, "Wilsons Diesel".
Und auch hier hatte ich das Glück, dass ich meinen Schaden selbst reparieren konnte. Der alte Graham und sein Sohn sind einfach irre nette und hilfsbereite Menschen.


  Als dann alles wieder rollte konnte ich das schöne Western Australia in Augenschein nehmen.
Das schönste sind dann doch immer noch die Sonnenuntergänge.

Ich weis nicht warum, aber die Farben sind hier doch ganz anders als zu Hause. Vielleicht liegt es ja auch an der sauberen Luft, denn Industrie haben die Ozzis nicht viel, verschachern ihre Bodenschätze lieber an andere, die mehr Ahnung von Verabeitung haben. Z.B. Chinesen!



Und immer wieder die abgefahrensten Briefkästen.















Dann findet man immer wieder die fantastischen Arbeiten der Eisenkünstler und ich frage mich jedesmal, wo die denn alle diese tollen Ideen herhaben.








Dann mal wieder ein Abstecher an die Küste


Ich weis nicht, wovon diese kleinen Küstenorte und ihre Bewohner leben, denn es gibt hier ausser einer Schule und einem Spielplatz nichts.



Aber schön sind sie anzusehen.



Bis ins kleinste Detail.











 Dann kommen wieder Abschnitte, da fühlt man sich wie zu Hause.
Hügeliges Land mit saftigen Wiesen und grasenden Kühen.


Und ab und zu , eingebettet in den Regenwald, die schönsten Häuser.
So könnte ich mir ein Naturbelassenes Leben vorstellen.





Aber auch dieser Teil der Reise geht zu Ende und wie, das könnt ihr jetzt sehen.


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