Mittwoch, 8. August 2012

Von den Blue Mountains in den Barrington Tops Nationalpark


Schweren Herzens haben wir Jim und Jill dann doch verlassen und haben uns auf den Weg nach Singleton gemacht. Also wie immer nicht direkt. Wir waren zuerst den halben Tag noch wandern und sind dann zu Locki, Jills Bruder nach Windsor gefahren, wo wir die Nacht verbrachten. Von dort sind wir dann aufgebrochen. Unsere Straße führte uns durch dünnbesiedeltes Gebiet, was sich dahingehend bemerkbar machte, dass es einer Strecke von etwa 250km keine Siedlung über 3 Häuser gab und keine Tankstelle! Und das keine 200km von Sydney entfernt.
Plötzlich standen hinter einer Biegung Skulpturen aus Edelstahl und Blech an der Straße und glänzten im Sonnenlicht. Das hat unsere Neugier geweckt! Also hielten wir an und hatten einen kleinen Plausch mit dem Besitzer, Dave Thurston. Recht schnell entschieden wir dort die Nacht zu verbringen. Wir sind also noch ein wenig spazieren gegangen und haben dann Feuerholz gesammelt. So verbrachten wir einen herrlich Abend am Lagerfeuer mit Bratwürsten und vielen alten Geschichten und einem herrlichen Sternenhimmel.
Der alte Dave, was für eine skurrile Persönlichkeit. Stellt euch vor, ihr trefft mitten in der Wildnis einen Kerl, nicht rasiert, lange Haare, die Klamotten könnten von seinem Großvater stammen, aber freundlich und zu einem Plausch gern bereit. Sein Grundstück recht gepflegt, mit einem irren Schrottplatz. Der ist dann auch Ausgangspunkt für seine Figuren.



 diese beiden Figuren sind ein und die selbe,




nur jeweils von hinten oder von vorn


Das ganze war vor Jahren mal eine Tankstelle mit Restaurant, hat sich aber bestimmt nicht mehr rentiert und nun hat Dave alles annektiert. Der Kerl ist nie zur Schule gegangen, hat sich alles selber beigebracht und ist ein toller Künstler geworden, hat Internet und bestimmt ganz viele Menschen denken noch oft an ihn. Also, wenn ihr mal in der Gegend seid, dann nichts wie hin.
Kampen ist bei ihm jederzeit möglich, duschen habt ihr keine, aber dafür Toiletten, Wasser und Strom.
Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns von Dave und fuhren nach Singleton, was von dort aus noch etwa 70km entfernt war. Singleton, so haben wir schnell festgestellt ist eine Bergbaustadt. Es wird vor allem Kohle gefördert, die dann vom Hafen in Newcastle verschifft wird. Wie so viele Bergbaustädte hat auch Singleton nicht übermäßig viel zu bieten. Wir sind daher weiter an den Stausee Lake St. Claire. Wir haben uns sagen lassen, dass man da schön Angeln gehen kann. Stimmt auch, ist herrlich, total verlassen, man hat seine Ruhe und braucht den ganzen Tag niemanden sehen. Bloß fangen tut man halt nichts … hätten bloß um ein Haar wieder ein paar Blinker verloren. Ich glaube mitttlerweile es gibt in Australien gar keine Süßwasserfische und die Männer nehmen das Angeln nur als Vorwand um von ihren Plagen wegzukommen – an sich keine schlechte Idee.

Ernüchtert wie wir nach unseren Angelerfolgen waren haben wir uns gedacht, Lower Hunter Valley zu besichtigen, eines der besten Weinanbaugebiete Australiens. Und es lohnt sich, nicht nur des Weines wegen sondern auch wegen der Landschaft.

 Der Wein wir dort in Hügellagen angebaut und nicht an so steilen Hängen, wie bei uns zumeist. So verbrachten wir auch mal wieder eine Nacht in einem richtigen Bett. Wir haben uns dazu entschieden, in Cressnock in einer Herberge abzusteigen. Dazu hat auch das Wetter beigetragen, es hat nämlich den ganzen Tag geregnet.
                                           unser Bull Bar hat gehalten, nur die Kuh guckt doof


Wie auch den nächsten Tag, an dem wir weiter nach Newcastle sind. Auch Newcastle ist vorrangig durch Industrie geprägt. Allerdings muss es mal eine florierende Hafenmetropole gewesen sein, was viele alte Bauten vermuten lassen.
Ja und dann gings ab in den Barrington Tops NP. Wir hatten uns so aufs Wandern gefreut, aber, aber....
Der Viele Regen hat alles aufgeweicht und so war mit wandern nicht viel los. Wir haben dann eine Runde zum Stausee gemacht, ist auch schön, aber wegen dem so weit fahren ist nicht unbedingt nötig. Später haben wir erfahren, dass der Baumeister 3 solcher Dämme gebaut hat. Allerdings sind 2 davon schon eingestürzt. Welch Glück für uns, denn wir haben unterhalb geschlafen.


Das schärfste war der Campingplatz. Eine kleine Lichtung, direkt am Fluss richtig idyllisch. Nur die Sanitären Anlagen...... nein, die Duschen hatten zwar warm Wasser, aber bei den Russen in Sibirien oder sonst wo kann es nicht schlimmer sein. Total runter gekommen. Na, wir haben es überlebt und sind am nächsten Tag in einen anderen Teil gefahren. 
Da kann man tolle Figuren am Straßenrand stehen sehen

 und die tollsten Maschinen der Neuzeit
                                                der erste fahrende Mischer mit Handkurbel

Die Straße dorthin führt durch total idyllisches sanftes Hügelland bis in die Berge mit alten, natürlich belassenem Regenwald. 

 
Aber leider auch hier das Problem mit dem aufgeweichten Boden. Wandern war also nicht so sehr angesagt.












Und dann begann die Odyssee.
Morgens wollte unser Kamel nicht mehr richtig anspringen und nach vielen Startversuchen mit Spritze und so, hat uns das Starterritzel verlassen und wir mußten uns einen helfenden Schlepper suchen.
                                                       welches Ritzel meinst du?????

 Das war recht unproblematisch, denn nicht weit weg war eine Lodge und der Alte hat uns gerne angeschleppt.
Dann gings weiter bis zur nächsten kleinen Stadt, Dungog, ziemlich verträumt, aber für die Leute hier die Metropole.
Wir haben uns dann einen Berg zum Parken gesucht, denn wir wollten nicht immerzu jemanden zum Anschleppen suchen. Dann gings also los, denn unsere Vorräte gingen zur Neige, aber wir sind gar nicht zum Supermarkt gekommen.
Vor einem Haus sahen wir einen Wohnwagen und da stand ganz groß dran““Die Berliner““. Wir also rüber und mal so geguckt, bei unserem großen Staunen hörten wir eine Stimme rufen, wer denn da am Wohnwagen wäre und das in korrektem Deutsch.
Und so machten wir die Bekanntschaft mit Uschi und Erwin aus Berlin. Zwar waren die schon 50 Jahre nicht mehr dort, hatten aber noch viele Erinnerungen an die alte Zeit.
Sie haben auch versucht, uns mit dem Starter weiter zu helfen, aber hier in AU sind solche Dinge eine Rarität.
Wir also auf in Richtung Sydney, zum Steve, vielleicht weiß der ja Rat.
Auf halbem Weg nochmal schnell tanken, ja nicht das Auto aus machen und dann weiter.
Nach 300 m war dann endgültig Schluss.
Der Keilriemen von der Lichtmaschine ist gerissen und unter den Zahnriemen gekommen, wie, ist uns unerklärlich, aber dadurch haben sich die Steuerzeiten verstellt und die Ventile sind gegen die Kolben gelaufen und Schluss.
Ein Glück, dass wir hier schon im Automobilclub waren, denn die haben gleich Hilfe geschickt und nach 2 Stunden gings Huckepack zurück nach Sydney.


Und hier stehen wir noch solange bis endlich unser neuer Motor aus D hier ankommt.

Am Wochenende werden wir dann schweren Herzens mit nach Valla Beach, zum Volkswagenspektakel, fahren. Unser Kamel muss dann leider hier bleiben, aber davon dann später etwas mehr.

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